Auszug aus der Chronik

Im Jahre 1893 wurde der Turnverein TV-Dachsenhausen gegründet. Sportstätte und Treffpunkt war der in der Mitte des Dorfes gelegene "Turnplatz". Nach den Anfangsjahren als reiner Turnverein, kam in den Folgejahren die Leichtathletik hinzu. Es wurden in diesen Jahren große Sportfeste veranstaltet, mit zahlreichen Erfolgen des Vereines.
So stellte der TV-Dachsenhausen um 1920, mit Wilhelm Wagner den Mittelrhein-Meister im Speerwurf und hatte eine sehr erfolgreiche 4x100 m Staffel in der Besetzung: F. Müller, W. Zeilinger, K. Müller und K. Hohl.

Es wurde mit dem Bau der Turnhalle begonnen, die 1920 zum Turnbetrieb freigeben werden konnte. In diesem Jahr gewann der Fußball immer mehr an Popularität in Deutschland, was auch an Dachsenhausen nicht spurlos vorbei ging. Der Vorstand des Turnvereins verweigerte allerdings der fußballbegeisterten Jugend die Anschaffung eines Balles, was sich als folgenschwere Entscheidung herausstellen sollte.

Die Fußballer gründeten am 17. Mai 1920 den SV-Dachsenhausen und bauten sich einen Sportplatz. Der Sport trennte nun die Bevölkerung des Dorfes in zwei Lager. Immer mehr Mitglieder des Turnvereines wechselten auf die Seite des Sportvereines.

Nachdem 1933 der Turnverein mit der Ausrichtung des Bezirksturnfestes auf dem Bahnhof der Nassauischen Kleinbahn noch einmal einen Höhepunkt erlebte, wurde 1939 der Turnbetrieb eingestellt und die Turnhalle ging in die Treuhand der Gemeinde über.
     
Bedingt durch den 2. Weltkrieg lag auch beim Sportverein für kurze Zeit die Sportbewegung am Boden, was sich aber sehr bald schon wieder ändern sollte. Auf dem 1920 mit Pickel und Schaufel erbauten Sportplatz wurden nun wieder Fußballspiele und Sportfeste durchgeführt.

Die Turnhalle, immer noch in Verwaltung der Gemeinde Dachsenhausen, stand Abseits jeden sportlichen Geschehens. Instandhaltung und Pflege wurden gänzlich vernachlässigt. Der Höhepunkt in ihrer Geschichte war, das sie als Scheune genutzt wurde. Nachdem die damaligen Vorturner des SV-Dachsenhausen, Karl-Christian Eckel und Adolf Geisel eine neue Turnabteilung beim Sportverein aufgebaut hatten und um 1949 die Turnhalle wieder als solche genutzt werden durfte, erhob man Anspruch auf die Übereignung der Halle.

Mit der Übernahme der Vereinsführung durch Wilhelm Schmidt im Jahr 1950, war der Urheber des Rückgabevertrages an die Spitze des Vereines gewählt. Nach "fünfjährigen", teils zähen Verhandlungen, wurde durch einstimmigen Beschluss des Gemeinderates, die Turnhalle dem SV-Dachsenhausen übergeben.
Der Vorstand des Sportvereines machte folgende Zugeständnisse:
1. Der SV übernimmt die Mitglieder des TV-Dachsenhausen unter Anrechnung ihrer Mitgliedsjahre
2. Beide Vereine schließen sich unter einem neuen Namen zusammen

So erfolgte der Zusammenschluss der beiden Vereine im Jahre 1955 zur heutigen
Sportgemeinde 93/20 e.V. Dachsenhausen
 

Ab diesem Zeitpunkt wurde bis heute gemeinsam, immer nach dem Motto "Stillstand ist Rückschritt", weiter daran gearbeitet, die sportlichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten des Vereines zu verbessern. So konne 1959 die Halle mit einem Anbau versehen und der bestehnde Teil bis 1967 komplett neu aufgebaut werden.

   

1970 wurde der Sportplatz erneuert, 1987 das Vereinsheim gebaut und 1989 der Sportplatz erneut saniert und der Turnbetrieb, bis zum heutigen Stand mit seinen zahlreichen Gruppen, stets erweitert.

Als einen der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte kann man sicherlich das 100 - Jährige Bestehen im Jahre 1993 bezeichnen, welches vom 02.-04. Juli gefeiert werden konnte. Über 200 Helfer trugen in diesen Tagen, zu einem durch und durch gelungenen Fest bei. So konnte auch der damalige Ministerpräsident von Rhein-Land-Pfalz, Rudolf Scharping, das ehrenamtliche Engagement im Verein würdigen, ohne das nicht nur dieses Fest, sondern auch die Erfolge der letzten 100 Jahre, nicht möglich gewesen wären.

Zum Anlass des Jubiläums wurde die aus dem Gründungsjahr 1903 stammende Vereinsfahne restauriert.